Kurs bei Martina Albert
Kurs bei Martina Albert
Samstag, 26. März 2011
Ende März war es endlich Zeit für den ersten Kurs des neuen Jahres- und was für ein Kurs...
Ich bin immer noch restlos begeistert und ich bin traurig, dass ich nur als Zuschauer angereist bin und nicht mit Pferd.
Das Programm war so vielseitig wie die Teilnehmer. Samstag um halb 10 fanden wir uns alle auf dem Virthahof in Bobingen ein, mit u.a. 2 Hallen sehr gut ausgestatteter Stall. Der Kurs begann mit einer Vorstellrunde, in der, die mit Pferd, Teilnehmenden ihre Probleme oder auch Wünsche äußern konnten.
Schon zu Beginn versprach es spannend zu werden. Zwei Isländer, ein Highlandpony, ein Vollblut, ein Araber und ein Paint Horse waren vertreten und jeder dazugehörige Reiter hatte andere Vorstellungen und Ziele.
Martina nahm sich sowohl am Vormittag, als auch am Nachmittag 30 min Zeit für jedes einzelne Paar und erklärte mehr als ausführlich ihre Arbeitsmethode, die sich Horse Harmony nennt.
Die vielen Zuschauer, mich eingeschlossen, lauschten gespannt ihren Ausführungen und versuchten alle Tipps wie ein Schwamm aufzunehmen.
Die Harmonie zwischen Pferd und Reiter stand immer im Vordergrund und es wurde mit jedem Paar deutlicher, dass weniger mehr ist. Je weniger die Reiter ihre Pferde mit ihren Hilfen „belästigten“, desto losgelassener wurden diese.
Mir gefällt wahnsinnig gut, dass für Martina immer das Wohlbefinden des Pferdes im Vordergrund stand. Bei ihrem Kurs suchte man gestresste, überforderte Pferde vergeblich. Im Laufe des Tages streckte sich ein Jedes nach Vowärts-Abwärts und die Hinterhand begann aktiv unter den Schwerpunkt zu treten und das alles am langen Zügel mit kaum einwirkenden Reiter. So sollte jede Pferdeausbildung aussehen.
Für 2 Pferde gab es auf Wunsch nur Arbeit vom Boden aus.
Das Highlandpony ist „beruflich“ ein etwas phlegmatisches Schulpferd, das gerne mal Reiter am Zaun abstreift. Am Boden soll er nun lernen sich besser zu biegen und besser unterzutreten. Motivation heißt das Zauberwort und im Laufe des Trainings wurde er deutlich wacher und sogar so eifrig, dass der Grundstein zu „gelockten Seitengängen“ gelegt werden konnte.
Eine der Isis schob gern beim Führen eine ruhige Kugel, war unaufmerksam und ließ sich ziehen. Wie so oft war hier nicht das Pferd das Problem und je mehr sich die Körpersprache, der Besitzerin verbesserte, desto aufmerksamer wurde die Stute. Bei der Freiarbeit folgte sie ihrer „neuen Chefin“ schon freiwillig, ganz ohne Strick.
Die zweite Isistute hatte muskuläre Probleme in der Sattellage und soll nun durch gezieltes Training die richtigen Muskeln aufbauen. Am Vormittag wurden uns von Martina die richtigen Übungen gezeigt und ebenfalls die Körpersprache der Besitzerin verbessert. Am Nachmittag wurde die Stute mit Pad geritten und begann sich am länger werdenden Zügel zu dehnen und durch den ruhigeren Sitz der Reiterin besser unterzutreten. Wenn die Hinterhand kräftiger ist, geben sich sicherlich die Galoppprobleme des Paares.
Wir hoffen, dass bald ein Kurs bei uns zustande kommt, denn endlich habe ich eine Trainerin gefunden, deren Konzept sich mit meinem absolut deckt!
Die wohl beeindruckendste Entwicklung zeigte sich beim Gespann Reitlehrerin mit Vollblut. Die hübsche Stute war ein Nervenbündel und am liebsten in Tempo tausend unterwegs. Eigentlich entsprach dies ganz den Wünschen der Reiterin, doch die Notwendigkeit bestand, das Pferd ruhiger zu machen.
Nach dem Wechsel des Gebisses (von der Westernstange zur doppelt gebrochenen Knebeltrense) fiel das Pferd merklich zu Ruhe und als Martina die zwar sanfte, jedoch für dieses Pferd zu starke, Hilfegebung der Reiterin ständig korrigierte, fand die Stute zur Biegung und sogar in ein ruhiges Schulterherein.